REGISSEUR/REDAKTEUR Maxime Jean-Baptiste
PRODUKTION La Loge, Collectif Jeune Cinéma
TON Josy Mass
STIMME Gilbert Jean-Baptiste
Eine Untersuchung des Filmmaterials einer Filmpremiere führt zur Erforschung kolonialer Kontinuitäten und Familiengeschichten.
"Moune Ô" beschäftigt sich mit der kryptischen Zeile "Ich schließe meine Augen. Die Menge bringt mich zum Lächeln, zerbricht meinen Körper, und das ist das Ende," die als Portal zu einer tiefgründigen Introspektion dient. Inmitten der Feierlichkeiten zu "JEAN GALMOT, AVENTURIER" (1990), in dem der Vater der Filmemacherin mitspielte, legt der Film das fortdauernde koloniale Erbe in der westlichen kollektiven Psyche offen, das mit Stereotypen verwoben ist. Durch gewöhnliche Gesten wird ein einzigartiger Rhythmus des Widerstands sichtbar. Der Kolonialismus geht über die Ressourcen hinaus und beansprucht Kultur und Talent. "Moune Ô" seziert Bilder aus einem alten, vergessenen Film und enthüllt einen Kreislauf der Aneignung. Hinter dieser filmischen Exotik verbirgt sich der Diebstahl und die Verunreinigung von Land, Würde und Identität.
MAXIME JEAN-BAPTISTE, ein in Paris und Brüssel lebender Filmemacher, stammt aus der guyanisch-antilanischen Diaspora. Seine Kunst erforscht die Komplexität der westlichen Kolonialgeschichte und bringt vergangene Traumata in der Gegenwart zum Vorschein. Sein Film LISTEN TO THE BEAT OF OUR IMAGES (2021), bei dem er gemeinsam mit Audrey Jean-Baptiste Regie führte, wurde bei CPH:DOX, Hotdocs, Sundance und IDFA ausgezeichnet.