Preisverleihung und Abschluss

SAMSTAG 28. OKTOBER 20 UHR

 
 

PREISVERLEIHUNG UND ABSCHLUSS
CINESTAR | SA 28 10 2023 | 20:00

Nach knapp fünf Tagen Festival werden von den Juries aus den 43 Wettbewerbsfilmen die Gewiner:innen gekürt Formale und inhaltliche Kriterien, die beim gemeinsamen Filmgucken diskutiert wurden,finden in den Begründungen für die Preisträger:innen Ausdruck Am Abend werden die Preise von den Jury-Mitgliedern feierlich übergeben und die Filme, die ausgezeichnet wurden ein nochmal gezeigt.

 
 

PREISE

Die internationale Jury und die Studierendenjury zeichnen besonders wertvolle Filme - in künstlerischer Hinsicht und in Bezug auf das THEMA „ZUKUNFT“ aus. Auch das Publikum hat Gelegenheit, seinen Lieblingsfilm zu wählen Zum zweiten mal wird der PREIS DES LATÜCHT- VEREINS, vergeben - durch die Abstimmung des Kinopublikums Insgesamt werden fünf Preise im Wert von 12 000 € verliehen.

 

Gewinnerfilme 2023

 
 

Der LATÜCHT-PREIS, vergeben von der MV Filmförderung GmbH geht an das Film- oder Videoprojekt, das in seiner Gesamtwirkung mit Bezug zum FESTIVALTHEMA „ZUKUNFT“ am meisten überzeugt und dabei die gestalterischen Möglichkeiten des Mediums voll ausschöpft Der Preis ist mit 6 000 € dotiert. 

Einstimmig haben die Juror:innen der diesjährigen dokumentART den LATüCHT-HAUPTPREIS an die Filme DIELENIE SIE / I’M SHARING von Natalia Sahra Skorupa und an ¿ME ENTIENDES? / DO YOU GET ME? von Otto Lazic-Reuschel vergeben.

In Zeiten des dystopischen Denkens muss man das Schicksal in die eigene Hand nehmen: Die Zukunft kommt nicht, sie wird von uns gestaltet. Das Prinzip der Hoffnung darf nicht ad acta gelegt werden und Handeln ist angesagt, auch wenn uns Hindernisse in den Weg gestellt werden und es uns Mut und Überwindung kostet. Die Geschichten können nicht unterschiedlicher sein als in den beiden Filmen, die den diesjährigen Hauptpreist der dokumentART be-kommen. Ob in der Weite der Emigration in ein fremdes Land oder in der Enge des eigenen Familienlebens müssen sich die Protagonist*innen gegen eine feindli-che Umgebung wehren und sich selbst behaupten um eine Zukunft zu haben. Es gilt nicht mit Gewalt zu antworten, sondern in der Aufrichtigkeit und Integrität des eigenen Handels die Welt zu verändern und sichtbare Zeichen für einen per-sönlichen und gesellschaftlichen Neuanfang zu setzen.

Der PREIS DER STADT NEUBRANDENBURG ist für den mutigsten, KÜNSTLERISCH und/oder GESELLSCHAFTLICH besonders ambitionierten Film. Der Preis ist mit 3 000 € dotiert.

Die Juror:innen haben den Preis an HANDBOOK von Pavel Mozhar verliehen: Wie können wir über Gewalt mitteilen, ohne sie spektakulär dazustellen, eins zu eins zu rekonstruieren und zu vermehren? Wie kann man über die Foltern sprechen, indem wir echter Gewalt keinen Platz auf der Leinwand geben? Schematisch dargestellte Gewalt zeigt in diesem Film brutale Mechanismen der Unterdrückung. Gedreht vor dem großen Krieg Russlands in der Ukraine, an dem Belarus aktiv beteiligt ist, erzählt dieser Film konzeptuell und ergreifend über gescheiterte Protestbewegung und darüber, wie das belarussische Volk durch heftige Foltern zur Passivität gezwungen wurde.

Eine lobende Erwähnung ging an LEVITATE von Iván Argote. Der Film zeige eine fesselnde Verbindung von künstlerischer Intervention und Kino, die eine Neubewertung der Symbolkraft kolonialer Monumente in europäischen Städten provoziert.

 

Der PREIS DES STUDIERENDENWERKES GREIFSWALD wird von Studierenden der Hochschule Neubrandenburg und der Universität Greifswald verliehen Er würdigt den Film, der in besonderer Weise die ZUKUNFT JUNGER MENSCHEN in den Fokus nimmt und ist mit 1 000 € dotiert. 

Die Studierendenjury hat den Preis des Studierendenwerkes an NEIGHBOUR ABDI / BUURMAN ABDI von Douwe Dijkstra verliehen.

Der PUBLIKUMSPREIS des NDR geht an den PUBLIKUMSLIEBLING unter den Wettbewerbsfilmen Der Preis ist mit 1 000 € dotiert.

Der Publikumspreis ging an HARDLY WORKING von Total Refusal.

Der Preis des Vereins Latücht, vergeben vom Latücht e.V.: Der Preis ist mit 1.000€ aus den Mitteln des Vereins dotiert. Die Jury würdigt den Film, der am überzeugendsten Menschen dazu ermutigt, sich gesellschaftlich und ökologisch zu engagieren.

Der Preis des Latücht e.V. ging an to MOUNE Ô by Maxime Jean-Baptiste. Die Jury entschied und begründet: Auf der Suche nach seinem Vater in einem Bild, gelingt es dem Filmemacher, eine koloniale Sichtweise zu dekonstruieren, die von Stereotypen durchdrungen ist, die bis heute lebendig sind. Indem er eine formales und narratives Rückspulen vornimmt, auf seine Familiengeschichte und die politische Geschichte seines Landes, Französisch-Guayana, langsam durch Rhythmus und Musik, an die Filme der frühen 70er Jahre über die politischen Bewegungen der afrikanischen Unabhängigkeit erinnert, nimmt uns der Filmemacher mit in eine Bewegung der Würde und des Widerstands, zur Befreiung, Souveränität und Freiheit von Unterdrückung.

Eine Lobende Erwähnung sprach die Jury für den Film OSMOSIS von Laurence Favre aus:. Mit den eindrücklichen und sinnlichen 16 mm Bildern und hypnotischem Sound kommt OSMOSIS ganz ohne Kommentar oder Text aus. Der Film lässt dem Betrachter Raum um nachzudenken über die ursprünglichen Zyklen der Natur, von vergehen und wieder aufleben und dem klimatischem Wandel denen der Wald unterliegt. Hiermit erzeugt die Filmemacherin einen visuellen und auditiven Sog der für sich selbst spricht.